Lernen neu denken – Eindrücke vom excitingEdu Kongress 2025 in Berlin

Vom 8. bis 9. Oktober fand im beeindruckenden Zeiss-Großplanetarium in Berlin der diesjährige excitingEdu Kongress statt – und feierte dabei sein zehnjähriges Jubiläum. Unter dem Motto „Zukunft lernen – gemeinsam gestalten“ kamen Lehrkräfte, Schulleitungen, Bildungsexpert:innen und EdTech-Anbieter aus ganz Deutschland zusammen, um sich über innovative Wege des Lernens, Lehrens und Prüfens auszutauschen.
Ulrich Schulze-Althoff und Mado Wohlgemuth vom Bildungschancen-Team waren vor Ort – und nahmen viele inspirierende Impulse mit.

Berliner Planetarium rot beleuchtet zur Exciting Edu bei nacht mit dem #excitingEdu Logo

10 Jahre #excitingEdu in Berlin im Planetarium

Deeper Learning und neue Prüfungsformate

Gleich zu Beginn setzte Prof. Dr. Anne Sliwka mit ihrer Keynote zu „Deeper Learning“ einen starken inhaltlichen Akzent. Sie zeigte eindrucksvoll, wie Lernen und Prüfen an Schulen neu gedacht werden können – weg vom reinen Faktenwissen, hin zu tiefem Verständnis, Reflexion und Anwendungskompetenz. Ihr Plädoyer: Wenn Schüler:innen verstehen, warum sie lernen und was ihr Wissen im Alltag bewirken kann, verändert sich auch die Lernkultur. Besonders spannend waren ihre konkreten Beispiele für Schulen, die Prüfungen so gestalten, dass sie Kreativität, Kollaboration und Problemlösefähigkeit in den Mittelpunkt stellen.

Demokratiebildung beginnt mit Teilhabe

Ebenso inspirierend war die zweite Keynote von Marina Weisband, die das Partizipationsprojekt „aula“ vorstellte. Ihr Ziel: Jugendlichen das Gefühl zurückgeben, dass ihre Stimme zählt – in der Schule wie in der Gesellschaft. Sie sprach über das Konzept der „erlernten Hilflosigkeit“ und darüber, wie wichtig es ist, dass Schüler:innen erleben, dass ihr Handeln Wirkung hat. Das Projekt aula zeigt eindrucksvoll, wie digitale Tools echte Beteiligung fördern und demokratische Kompetenzen stärken können – ein Gedanke, der auch für das Startchancen-Programm von zentraler Bedeutung ist.

Podiumsdiskussion „Hit the Hot Seat“ im Planetarium Berlin mit Jugendlichen und Murat Alpoğuz, im Vordergrund das beleuchtete Planetariumsgerät.

Hit the Hot Seat: Gemeinsam mit Murat Alpoğuz unterhalten sich Jugendliche über die Schule der Zukunft.

Schule der Zukunft – mit den Augen der Lernenden

Besonders eindrucksvoll war das Panel mit mutigen Schüler:innen und Bildungsverantwortlichen, die gemeinsam diskutierten, wie eine Schule aussehen müsste, die Kinder wirklich stärkt. Die Offenheit, mit der die Jugendlichen über ihre Wünsche und Erfahrungen sprachen, machte deutlich: Zukunftsfähige Bildung braucht Räume für Mitgestaltung, Selbstwirksamkeit und Empathie.

Sternenreise und Sternstunden der Begegnung

Am Abend des ersten Tages führte Tim Florian Horn, Direktor des Zeiss-Großplanetariums, die Teilnehmenden auf eine faszinierende Reise durch das Universum – bevor der Kongresstag bei einer entspannten Party ausklang. Zwischen Sternenprojektionen und Musik blieb viel Raum für Gespräche, Vernetzung und neue Ideen. Diese persönliche Begegnung – oft jenseits der formalen Programmpunkte – war einer der großen Mehrwerte des Kongresses.

KI als Werkzeug für Beziehung und Perspektive

Der zweite Tag stand im Zeichen der Workshops, die in diesem Jahr besonders vielfältig und praxisnah gestaltet waren. Ein zentrales Thema: Künstliche Intelligenz in der Bildung.
Spannend war, dass viele Sessions über die klassischen Entlastungsszenarien hinausgingen. KI wurde nicht nur als Hilfsmittel zur Unterrichtsvorbereitung oder Differenzierung vorgestellt, sondern auch als Werkzeug für Beziehungsgestaltung und Empathietraining. So experimentierten einige Workshops mit KI-Simulationen, die Lehrkräfte helfen, Belastungssituationen zu reflektieren oder Perspektiven von Schüler:innen besser nachzuvollziehen.

Das breite Workshopprogramm bot für jede Perspektive etwas: von Medienbildung über Schulentwicklung bis hin zu praktischen Tools für den Unterricht. Der interaktive Austausch zwischen Pädagog:innen, Entwickler:innen und Schulträgern zeigte einmal mehr, wie viel Innovationskraft und Mut in der Bildungscommunity steckt.

Fazit

Der excitingEdu Kongress 2025 war nicht nur eine gelungene Jubiläumsausgabe, sondern vor allem ein Ort des Vernetzens, Nachdenkens und Neugestaltens. Für uns war er ein Beweis dafür, dass Bildung dann am besten gelingt, wenn Menschen mit Leidenschaft, Ideen und Mut zusammenkommen – und gemeinsam an einer Schule der Zukunft arbeiten.




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